Propst Oliver Albrecht zum Reformationstag

„Menschen aus der Reformationszeit wussten um Zerbrechlichkeit des Lebens“

Auch zu Corona-Zeiten begehen Evangelische Christen - mit Abstand und Hygieneregeln - den Reformationstag. Der Propst für Rhein-Main, Oliver Albrecht, stimmt nachdenkliche Töne zum kommenden Gedenktag an: „Die Menschen in der Reformationszeit wussten um die Zerbrechlichkeit des Lebens, mehr als wir vielleicht.“

27.10.2020 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Propst Oliver Albrecht

Martin Luther hatte am 31.10.1517 nicht nur durch seinen Thesenanschlag eine weltweite Reformation in Gang setzte, woraus letztlich die Evangelische Kirche entstand.

„Am diesjährigen Reformationstag will ich vor allem daran denken, dass unsere Kirche aus einer großen Seelsorge-Bewegung entstanden ist“, so der Propst für Rhein-Main. „Die Menschen in der Reformationszeit wussten um die Zerbrechlichkeit des Lebens, mehr als wir vielleicht. Dass ein Kind starb, war damals leider nichts Außergewöhnliches. An heute harmlosen Krankheiten konnte man früh sterben. Und als ob dieses persönliche Leid noch nicht genug wäre, wurden die Dörfer und Städte regelmäßig von Kriegen und Seuchen heimgesucht.

Die Reformatoren, allen voran Martin Luther, haben damit vor Gott gerungen, nachgedacht und gebetet. Aber auch Tröstliches aufgeschrieben, gedichtet und gesungen. In diesem besonderen Jahr 2020 hat mir das immer wieder Kraft gegeben.“

Gottesdienste am 31.10.2020 in der Region

Um 17 Uhr beginnt der Reformationsgottesdienst in der Evangelischen Kirche in Hohenstein-Holzhausen. In Geisenheim und Schlangenbad feiern die Evangelischen Christen um 18 Uhr Gottesdienst. In Bad Camberg findet der Reformationsgottesdienst um 18 Uhr draußen im Pfarrgarten statt. In der Unionskirche in Idstein, Ausgangsort der Nassauischen Union, feiern die Christen um 19 Uhr Gottesdienst.

Gottesdienst zum Mitreden

Unter dem Motto „Weil jeder was zu sagen hat“ findet in Hünstetten-Görsroth ein „Bibliolog-Gottesdienst“ statt. Bibliolog bedeutet zum einen, dass die Besucher im Gottesdienst in einen Text „hineingenommen“ werden und Menschen aus dem Text „zu Wort kommen“. „Es ist also ein Gottesdienst zum Mitreden“ erklärt Pfarrerin Manuela König. Sie selbst hält eine sogenannte „Bibliolog-Predigt“, bei der die Besucher des Gottesdienstes die Möglichkeit der Beteiligung haben.

Gottesdienste am 1. November

Etliche Kirchengemeinden begehen den Reformationstag am darauffolgenden Sonntag (1.11.2020). In Taunusstein-Bleidenstadt wird am Sonntag, den 1.11.2020 um 10 Uhr in der Kirche St. Peter auf dem Berg ein Reformationsgottesdienst gefeiert. Ebenso in Wehen um 11 Uhr. In Aarbergen-Rückershausen beginnt um 9:15 Uhr und in Aarbergen-Kettenbach um 11 Uhr ein Gottesdienst. In Steckenroth findet ebenfalls am Sonntag, den 1.11.2020 in Steckenroth um 10 Uhr ein Reformations-Gottesdienst statt.

In Beuerbach feiert man um 10 Uhr einen Gottesdienst zur Kerb und Reformation. In Dasbach feiern die Christen im Dorfgemeinschaftshaus um 11 Uhr Reformation.

In Rüdesheim beginnt der Gottesdienst zum Reformationstag am Sonntag um 10 Uhr.

Bei allen Gottesdiensten wird eine Anmeldung dringend empfohlen.

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